DGS: Katzen im Fokus neuer HPAI-Studie

27-08-2024

Auch Säugetiere haben sich bereits mit HPAI infiziert. Das LAVES untersucht in einem neuen Forschungsprojekt eine mögliche Übertragung des Virus auf Katzen.

von DGS RedaktionQuelle LAVESerschienen am 23.08.2024
Katzen haben sich bereits mit dem HPAI-Virus infiziert. Das LAVES startet dazu jetzt ein Forschungsprojekt. © Jurian Cuypers/shutterstock.com  

In Deutschland ist das hochpathogene aviäre Influenzavirus mittlerweile ganzjährig bei Wildvögeln nachzuweisen. Aufgrund der weiten Verbreitung des Virus in der Wildvogelpopulation kann es zu einer Infektion von Säugetieren kommen. So wurden in Europa Vogelgrippe-Infektionen bei Füchsen, Nerzen, Marderhunden oder Seehunden nachgewiesen. In Polen wurde im Juni/Juli 2023 eine ungewöhnliche Häufung von Erkrankungen und Todesfällen bei Hauskatzen beobachtet, die offensichtlich auf das Virus der hochpathogenen aviären Influenza (HPAIV) zurückzuführen waren. In Deutschland sei jedoch bislang kein Fall einer Ansteckung bei einer Hauskatze bekannt geworden, heißt es in einer Mitteilung des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES).

Katzen haben engen Kontakt zu Menschen

Das LAVES startet in Zusammenarbeit mit der Tierärztekammer Niedersachsen ein Forschungsprojekt, um die Anpassung des HPAI-Virus an Säugetiere zu untersuchen. Dabei werden Proben von Katzen untersucht, die draußen Kontakt zu Wildvögeln haben könnten. Zwar sei für eine Übertragung eine hohe Virenmenge nötig, dies könnte aber durch das Fressen infizierter Vögel oder den Kontakt mit erkranktem Geflügel im Stall geschehen. Eine Übertragung auf den Menschen sei bislang unwahrscheinlich, allerdings sind Katzen unter den bereits infizierten Säugetierarten diejenigen, die den engsten Kontakt zum Menschen haben. Daher richte sich das Monitoring auf Katzen, betont das LAVES.

Proben aus Tierarztpraxen essenziell

Das LAVES und die Tierärztekammer bitten die praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte in Niedersachsen um Unterstützung dieses Projekts. Wenn sie bei Katzen im Rahmen der regulären Behandlung Blutentnahmen durchführen, soll mit Einverständnis der Tierhalterinnen oder Tierhalter eine Probe zur Untersuchung an das LAVES geschickt werden. Bei Tieren mit grippeähnlichen Krankheitssymptomen sei zusätzlich eine Nasentupferprobe für einen PCR-Test notwendig. Die erforderlichen Materialien für die Untersuchungen werden den teilnehmenden Praxen vom LAVES bereitgestellt. Für die Untersuchung der Proben durch das LAVES fallen keine weiteren Kosten an. Die Teilnahme an dem Projekt ist freiwillig.

 
 

Inloggen op de ledenportal