DGS: Estland: Verbot der Käfighaltung ab 2035 in Sicht

20-08-2024

Estland könnte die Haltung von Legehennen in ausgestalteten Käfigen ab 2035 verbieten. Ein entsprechender Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes soll im September beraten werden. 

von DGS RedaktionQuelle AgEerschienen am 20.08.2024
 
In Estland könnte die Käfighaltung von Legehennen ab 2035 verboten werden. © Roksana Bashyrova/colourbox.de
 
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Das estnische Landwirtschaftsministerium möchte die Käfighaltung von Legehennen ab 2035 verbieten. Von 2026 an sollen zudem keine neuen Ställe oder Stallplätze mit ausgestalteten Käfigen gebaut werden dürfen. Wie das Ministerium mitteilte, liegt ein entsprechender Grundsatzbeschluss zur Änderung des Tierschutzgesetzes bereits vor. Ein Gesetzesvorschlag soll im September dem Ausschuss für ländliche Angelegenheiten im Riigikogu, dem estnischen Parlament, vorgelegt werden.

Übergangsfrist und Unterstützung für lokale Erzeuger

Vertreter des Ressorts haben sich mit den größten Eierzeugern in Estland getroffen, um die Gestaltung der Übergangsfrist zu besprechen. Hartman betonte, dass die Neuregelung die Unternehmen und die Lebensmittelsicherheit nicht „übermäßig“ beeinträchtigen sollten. Im Gespräch seien auch Subventionen für lokale Erzeuger während der Übergangszeit. Laut Angaben des Tallinner Agrarressorts gibt es in Estland mehr als 600.000 Legehennen, von denen gut 80% in Käfigen gehalten werden. Die inländische Produktion belief sich zuletzt auf etwa 180 Mio. Eier, womit rund 55% des estnischen Bedarfs gedeckt wurde.

Nach aktuell geltendem EU-Recht dürfen Legehennen noch in sogenannten „ausgestalteten“ Käfigen gehalten werden. Vorgeschrieben ist dabei eine Mindestfläche von 0,075 m² Käfigfläche pro Henne, ein Legenest, Einstreu und Sitzstangen. In Deutschland ist diese Haltungsform bereits verboten: Hierzulande ist lediglich die sogenannte Kleingruppenhaltung erlaubt. Auch die EU-Kommission strebt seit einigen Jahren einen Ausstieg aus der EU-weiten Käfighaltung an. Ursprünglich sollte dazu bereits im vergangenen Herbst ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, das Projekt wurde allerdings auf bislang unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.

 
 

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