DGS: Bulgarien fordert Importstopp für ukrainische Eier

 

Eiererzeuger in Bulgarien stehen aufgrund der stark reduzierten Zölle auf Importe von Eiern aus der Ukraine wirtschaftlich unter Druck. © BaLL LunLa/shutterstock.com

 

Das bulgarische Landwirtschaftsministerium plant, beim nächsten EU-Rat für Landwirtschaft und Fischerei am 23. September in Brüssel ein Importverbot für Eier aus der Ukraine zu beantragen. Landwirtschaftsminister Dr. Georgi Takhov machte dies bei einem Treffen mit Landwirten in Kardzhali deutlich. Laut einer Pressemeldung des Ministeriums vom 19. September setzen die drastisch gestiegenen Importe ukrainischer Eier bulgarische Eiererzeuger zunehmend unter Druck.

Um die heimische Eierproduktion zu schützen, erwägt Bulgarien auch Schutzmaßnahmen – temporäre Handelsbeschränkungen oder Sonderzölle – im eigenen Land anzuwenden. Laut EU-Recht dürfen die Mitgliedstaaten in Ausnahmefällen Maßnahmen gegen Marktstörungen ergreifen.

Importe um 400 Prozent gestiegen

Wie Poultry World berichtet, stiegen die Importe von Eiern aus der Ukraine im Jahr 2024 um 400 Prozent. Daniel Bozhankov, Vorsitzender des Verbands der bulgarischen Geflügelwirtschaft (Association of Industrial Poultry – AIP), erklärte, dass der derzeitige Einfuhrzoll von nur 5 % des Großhandelspreises den Importstrom nicht bremsen konnte. Im Gegenteil: Die Lieferungen hätten sogar zugenommen. Im Mai wurden fast 311 Tonnen Eier nach Bulgarien eingeführt. Diese Mengen setzen die bulgarischen Erzeuger unter starken Druck und führen laut Bozhankov zu „Millionenverlusten“.

Preisvorteil durch niedrigere Haltungsstandards

Ukrainische Eier sind 20 bis 30 Prozent günstiger als bulgarische Produkte, was Bozhankov auf die geringeren Produktionskosten zurückführt. Ukrainische Produzenten sind nicht an die strengen europäischen Tierschutzstandards gebunden. Der Verband fordert daher von der Europäische Kommission binnen 120 Tagen ein Importverbot für ukrainische Eier zu verhängen. Sollte dies nicht geschehen, seien die Landwirte bereit, ihre Proteste zu verschärfen, so der AIP-Verbandschef.