DGS: Vogelgrippe in Niederösterreich: Risiko für Geflügelbetriebe steigt

07-11-2024

Die Vogelgrippe ist in Österreich auf dem Vormarsch. Ende Oktober traf es einen großen Legehennenbetrieb im Bezirk Amstetten.

von DGS RedaktionQuelle AgEerschienen am 07.11.2024
 
In Österreich ist in dieser Aviäre Influenza -Saison erstmals ein Geflügelbetrieb von der Vogelgrippe betroffen. © Marian Vejcik/colourbox.de
 
Die Vogelgrippe ist in Österreich angekommen. Ende Oktober gab es einen Ausbruch der Tierseuche auf einem großen Legehennenbetrieb im Bezirk Amstetten. Die Geflügelwirtschaft Österreich fordert vorübergehend eine Stallpflicht für Geflügel in größeren Risikoregionen. Branchenvertreter fürchten eine weitere Ausbreitung der Vogelgrippe.

Die Vogelgrippe ist im österreichischen Wirtschaftsgeflügelbestand weiter auf dem Vormarsch. In einem großen Legehennenbetrieb im niederösterreichischen Bezirk Amstetten wurde Ende Oktober ein Ausbruch der Vogelgrippe bestätigt. Zum Schutz vor einer weiteren Übertragung wurde der Bestand gekeult.

Die Geflügelwirtschaft Österreich wies darauf hin, dass der Infektionsdruck durch die Vogelgrippe in diesem Jahr schon besonders früh und stärker als in den letzten Jahren steige. Diese Tendenz bestätigten auch vermehrte Vogelgrippeausbrüche in den Nachbarländern.

Geflügelwirtschaft fordert Stallpflicht

Um Tierleid und auch größeren wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden, forderte der Verband jetzt neben verstärkten Biosicherheitsbestimmungen in den Betrieben eine vorübergehende Stallpflicht für Geflügel in Niederösterreich und Oberösterreich. Die bei dem betroffenen Betrieb in Amstetten ergriffenen behördlichen Maßnahmen seien erfolgreich und zeigten, dass das System der Tierseuchenbekämpfung in Österreich grundsätzlich gut funktioniere.

„Wir sehen, wie rasant sich die Tierseuche vor allem durch infizierte Wildvögel in Europa ausbreitet. Wenn wir jetzt nicht rasch vorbeugend deutlich verschärfte Schutzmaßnahmen für das österreichische Geflügel ergreifen, dann könnte es sein, dass wir die Entwicklung nicht mehr einbremsen können“, erklärte Verbands-Obmann Markus Lukas. Die Branche würde nicht nur Tausende Tiere verlieren und Tierleid riskieren; gleichzeitig werde die wirtschaftliche Entwicklung der heimischen Geflügelhalter gefährdet.

Der stellvertretende Obmann der Geflügelwirtschaft, Heinz Schlögl, hob hervor, dass die Versorgung der Österreicher mit heimischen Eiern und Geflügelfleisch gesichert sei. Der Lebensmitteleinzelhandel könne auch bei Absatzspitzen ausreichend mit heimischen Eiern und Geflügelfleisch versorgt werden, wenn auch die Versorgungssituation in Europa – nicht zuletzt durch die Vogelgrippe – insgesamt als knapp beschrieben werde.

 
 

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