DGS: H5N1-Infektionen: CDC stärkt Schutzmaßnahmen für Farmarbeiter

13-11-2024

In den USA traten zuletzt vermehrt H5N1-Infektionen bei Arbeitern in der Vieh- und Geflügelwirtschaft auf. Die CDC reagiert mit neuen Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen.

von DGS RedaktionQuelle CDCerschienen am 13.11.2024
 
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben angesichts der jüngsten H5N1-Infektionen bei Farmarbeitern in den USA ihre Richtlinien zum Arbeitsschutz aktualisiert. © Sinegor/Shutterstock.com
 
Am 7. November 2024 veröffentlichte die CDC (Centers for Disease Control and Prevention) eine Mitschrift des wöchentlichen Telebriefings. Thema waren die Infektionen mit der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI) bei Farmmitarbeitern. Die CDC sprach zudem über neue Handlungsempfehlungen zum Schutz von Arbeitern in der Vieh- und Geflügelwirtschaft.

HPAI bei 46 Menschen nachgewiesen

Bisher wurden 46 Fälle von HPAI-Infektionen bei Menschen in den USA registriert. Darunter befinden sich 25 Farmarbeiter, die sich über infizierte Milchkühe angesteckt hatten. Bei den anderen 20 Fällen handelt es sich um Mitarbeiter, die sich über infiziertes Geflügel ansteckten. Der Großteil der Fälle wurde in Kalifornien und Washington gemeldet. Die CDC schätzt das Risiko für die Allgemeinbevölkerung weiterhin als gering ein, nennt jedoch Maßnahmen zur Risikominimierung für Personen mit direktem Tierkontakt.

Serologische Untersuchung von Milchvieharbeitern

Die CDC führte eine serologische Untersuchung an 115 Milchvieharbeitern in Michigan und Colorado durch, um Antikörper gegen das H5N1-Virus nachzuweisen und die Infektionshäufigkeit sowie die Krankheitsverläufe zu analysieren. Die Blutproben wurden zwischen Juni und August 2024 gesammelt. Acht der untersuchten Personen (ca. 7 %) wurden positiv auf H5N1-Antikörper getestet. Vier der Arbeiter, bei denen Antikörper nachgewiesen wurden, berichteten auch von Krankheitssymptomen wie Bindehautentzündung; die anderen vier Mitarbeiter erinnerten sich jedoch an keine Symptome.

Risikoerhöhung durch bestimmte Arbeitsaktivitäten

Laut CDC zeigten die Untersuchungen, dass Tätigkeiten wie das Melken und die Reinigung des Melkbereichs das Risiko einer H5-Exposition erhöhen. Keiner der positiv getesteten Arbeiter trug bei diesen Tätigkeiten Atemschutzmasken, und weniger als die Hälfte nutzte Augenschutz. Außerdem handelte es sich bei allen acht positiv getesteten Personen um spanischsprachige Arbeiter, weshalb Aufklärungsarbeit auch auf Spanisch dringend geboten sei.

Die CDC betont zudem, dass Keulungsmaßnahmen, die bei Geflügelpest-Ausbrüchen in Geflügelbetrieben durchgeführt werden, ein erhebliches Risiko für Arbeiter darstellen, wenn sie ohne ausreichende persönliche Schutzausrüstung (PSA) mit infiziertem Geflügel in Kontakt kommen. Allein 11 solcher Fälle wurden in Washington im Zusammenhang mit Depopulationsmaßnahmen gemeldet.

Präventionsmaßnahmen und CDC-Empfehlungen

Basierend auf den Studienergebnissen kündigte die CDC Maßnahmen zur Verbesserung des Infektionsschutzes in der Vieh- und Geflügelwirtschaft an.

Erweiterte Testverfahren: Die CDC empfiehlt nun, dass alle Farmarbeiter, die potenziell H5N1-exponiert sind, getestet werden – unabhängig davon, ob sie Symptome zeigen oder nicht. Diese Maßnahme folgt auf Studien, die asymptomatische Infektionen bei Arbeitern aufdeckten.

Antivirale Behandlung: Arbeiter mit hohem Expositionsrisiko sollen antivirale Medikamente wie Tamiflu erhalten, selbst wenn sie keine Symptome aufweisen. Dies soll die Viruslast reduzieren und das Risiko einer Weiterverbreitung minimieren.

Aktualisierte Schutzmaßnahmen: Die CDC hat ihre Empfehlungen für persönliche Schutzausrüstung (PSA) überarbeitet. Besonders risikoreiche Tätigkeiten, wie das Melken oder die Keulung infizierter Tiere, erfordern nun spezifische PSA und Schulungen, um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten.

 
 

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