DGS: Deutlicher Anstieg der HPAI-Fälle in Europa

18-11-2024

Die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) breitet sich in Europa aus. Im Oktober stieg die Zahl der Fälle um ein Vielfaches an.

von DGS RedaktionQuelle FLI/BLVerschienen am 18.11.2024
 
Die Tierseuchen-Ampel für die Geflügelpest steht auf Rot. © Mohammed Anwarul Kabir Choudhury/colourbox.de

Die Zahl der Fälle der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) ist im Oktober 2024 in Europa stark angestiegen. Das geht aus dem aktuellen Radar Bulletin Tierseuchen hervor, das am 14. November 2024 vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und dem Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) veröffentlicht wurde. Demnach wurden im Oktober insgesamt 223 HPAI-Fälle gemeldet – deutlich mehr als im Vormonat. Die meisten Meldungen betrafen den Subtyp H5N1, während H5N5 bei Wildvögeln in Nordeuropa (u. a. Belgien, Island, Norwegen) nachgewiesen wurde.

Geflügelbestände wieder stark betroffen

Besonders bei Nutzgeflügel hat sich die Lage wieder verschärft. Während im September nur sieben Geflügelbetriebe oder Hobbyhaltungen betroffen waren, kam es im Oktober zu 93 Ausbrüchen.

  • In Osteuropa entfielen 57 Ausbrüche auf Ungarn. Einzelne Fälle wurden aus Ländern wie Polen, Rumänien und der Slowakei gemeldet.
  • In Zentraleuropa meldete Italien 10 Ausbrüche, vor allem in den Regionen Emilia-Romagna, Lombardei und Veneto. In Frankreich wurden vier Betriebe positiv getestet, darunter zwei geimpfte Mastentenhaltungen.
  • Deutschland und Österreich meldeten je zwei Ausbrüche zum Ende des Monats. In Bayern war eine Gänsemast mit 80 Tieren betroffen sowie ein Geflügelbetrieb mit 400 Tieren. In Österreich war ein großer Legehennenbetrieb im Bezirk Amstetten betroffen. Am 7. Oktober wurde in einer Hobbygeflügelhaltung in Oberösterreich ein HPAI H5N1-Ausbruch festgestellt.

HPAI-Fälle bei Wildvögeln und in Zoos

Auch bei Wildvögeln nahm die Zahl der Fälle deutlich zu: 115 Meldungen im Oktober (Vormonat: 30). In Deutschland wurden 34 Fälle festgestellt, überwiegend in Thüringen, Bayern und den norddeutschen Bundesländern. Hauptsächlich betroffen waren Wildgänse, Schwäne und Möwen.

In Gefangenschaft gehaltene Vögel waren in 29 Fällen betroffen, vor allem in Moldawien (19 Fälle) sowie vereinzelt in Deutschland, Österreich und weiteren Ländern. In Deutschland wurde Anfang Oktober ein toter Pelikan im Zoo Stralsund positiv auf H5N1 getestet.

 
 

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