DGS: Anstieg der Vogelgrippe in Mitteleuropa07-04-2025
In den vergangenen Wochen haben sowohl Ungarn als auch Polen vermehrt Ausbrüche der hochpathogenen Aviären Influenza gemeldet. von DGS RedaktionQuelle Wattagneterschienen am 07.04.2025Die Internetplattform Wattagnet berichtet, dass in den vergangenen beiden Wochen in Ungarn und Polen mehrere neue Ausbrüche der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) vom Serotyp H5N1 registriert worden sind. So wurden im südlichen Ungarn insgesamt 20 neue Ausbrüche in kommerziellen Geflügelherden bestätigt. Das geht aus jüngsten offiziellen Mitteilungen der nationalen Veterinärbehörde an die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) hervor. Besonders anfällig für die HPAI-Infektionen waren laut der Wattagnet-Meldung Enten und Gänse, die für die Stopfleberproduktion gehalten werden. Auf diese Herden entfielen sieben bzw. sechs der jüngsten Ausbrüche. Fünf Mastentenherden wurden ebenfalls positiv auf das Virus getestet, ebenso wie eine Herde Mastputen und eine Herde Masthähnchen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ausbrüche in Ungarn seit dem Herbst 2025 im Verwaltungsbezirk (Komitat) Bacs-Kiskun auf 195 und in Csongrad-Csanad auf 16. In zehn anderen ungarischen Komitaten gab es weit weniger Ausbrüche in kommerziellen Geflügelherden. HPAI-Anstieg in PolenAuch Polen hat in den vergangenen zwei Wochen einen Anstieg der HPAI-Ausbrüche bei Geflügel bei der WOAH angezeigt. Mit zehn bestätigten neuen H5N1-Ausbrüchen steigt die Gesamtzahl in Polen 63 Fälle allein im Jahr 2025. Fast alle Ausbrüche der letzten Zeit ereigneten sich in der Provinz Großpolen, ein weiterer in Masowien. Betroffen waren drei Betriebe mit Zuchtenten, drei Mastputenbetriebe und je eine Herde mit Zuchthühnern, Zuchtgänsen, Mastenten und Masthähnchen. Mit Stand vom 31. März 2025 bezifferte Polens oberstes Veterinäramt die Verluste von Nutzgeflügel im Jahr 2025 auf etwas mehr als 4,06 Millionen Tiere. Seit Beginn des Jahres 2025 wurden in 14 europäischen Ländern insgesamt 167 HPAI-Ausbrüche in kommerziellen Geflügelherden registriert. Dies geht aus dem Animal Disease Information System der Europäischen Kommission (EK; Stand: 26. März) hervor. Das System überwacht gelistete Tierseuchen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union und angrenzenden Ländern. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 wurden der EU 451 HPAI-Ausbrüche von 20 Ländern gemeldet. Die meisten Vogelgrippe-Ausbrüche wurden im bisherigen Jahresverlauf in Polen (59 Ausbrüche) verzeichnet, gefolgt von Ungarn (55). Ihre Gesamtzahl stieg im Vergleich zur Vorwoche um sieben bzw. 17. Ein Ausbruch in den Niederlanden wurde in diesem Zeitraum ebenfalls in das EG-System aufgenommen. Nach einer kurzen Pause wurde das H5N1-Virus auch in Deutschland wieder nachgewiesen. Keine Überwachung vom EG-System im UKDas EG-System überwacht die Seuchenlage in Großbritannien nicht mehr. Aber auch in ganz England ist ein Anstieg neuer Ausbrüche bei Geflügel zu verzeichnen. Es wurden sieben neue Ausbrüche in kommerziellen Herden in den vergangenen zwei Wochen vom staatlichen Landwirtschaftsministerium Defra bestätigt. Die Mehrzahl davon trat im Nordosten Englands auf, aber auch einzelne Herden im Nordwesten und im Süden waren betroffen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ausbrüche in diesem Land im Jahr 2025 auf 37. In Erwartung einer erhöhten Gefahr neuer Fälle hob das französische Landwirtschaftsministerium Mitte März 2025 das HPAI-Risiko landesweit auf "moderat" an. Das erfordert zusätzliche Biosicherheitsmaßnahmen rund um Geflügelfarmen und Hinterhofherden. Bis zum 26. März hatte das EG-System im Jahr 2025 58 HPAI-Ausbrüche bei kommerziell gehaltenem Geflügel in 15 europäischen Ländern registriert. Die höchsten Gesamtzahlen wurden von Deutschland und Polen mit jeweils 13 Ausbrüchen in dieser Kategorie im bisherigen Jahresverlauf bestätigt. Im Jahr 2024 waren es laut derselben Quelle insgesamt 142 in 17 verschiedenen Bundesstaaten.
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